Start des Modellprojekts „Aufbau eines regionalen Antidiskriminierungs-Beratungsbüros in Rheinland-Pfalz“

Start des Modellprojekts „Aufbau eines regionalen Antidiskriminierungs-Beratungsbüros in Rheinland-Pfalz“

Im Rahmen des Förderprogramms „Modellhafter Ausbau der flächendeckenden Antidiskriminierungsberatung“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS-Bund) hat das Modellprojekt „Aufbau eines regionalen Antidiskriminierungs-Beratungsbüros in Rheinland-Pfalz“ zum 1. Mai 2023 in Mainz die Arbeit aufgenommen. Träger des Projektes ist der Verein Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz (NdRLP) e.V.

Eine im Oktober 2022 veröffentlichte Studie der ADS-Bund – „Gut beraten! Auf dem Weg zu einer flächendeckenden Antidiskriminierungsberatung in Deutschland“ – konstatiert bundesweit einen seit Jahren ansteigenden Beratungsbedarf von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen und zugleich einen eklatanten Mangel an entsprechenden Beratungsstrukturen. Für Rheinland-Pfalz kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass es zwar punktuelle Beratungsangebote sowie eine etablierte Landesantidiskriminierungsstelle gibt, das Ziel eines flächendeckenden, wohnortnahen und niedrigschwelligen Beratungsangebotes bisher aber längst nicht erreicht ist.

„Wer Diskriminierung erlebt, braucht eine Anlaufstelle. In Rheinland-Pfalz wurde Antidiskriminierungsberatung bisher vor allem ehrenamtlich gestemmt. Doch Unterstützung für Diskriminierte sollte kein Ehrenamt sein. Seit diesem Jahr fördern wir als Antidiskriminierungsstelle des Bundes den Aufbau eines regionalen Beratungsbüros, um nachhaltige Beratungsstrukturen in Rheinland-Pfalz zu unterstützen. Ziel ist es, dass diskriminierte Menschen in ganz Deutschland, egal ob auf dem Land oder der Stadt, schnelle und qualifizierte Hilfe bekommen“ so die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman.

Genau hier setzt das neue Modellprojekt des NdRLP e.V. an. Es nimmt den Aufbau einer umfassenden zivilgesellschaftlichen Beratungsstruktur in Rheinland-Pfalz für Menschen in Angriff, die rassistisch oder wegen ihrer ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität, ihrer Religion oder Weltanschauung, ihres Alters oder einer Behinderung willkürlich benachteiligt werden.

Hierzu werden wir zunächst in der Region Mainz-Rheinhessen-Nahe und im weiteren Projektverlauf dann auch in anderen Regionen des Landes sowohl eigene Beratungsbüros aufbauen als auch Akteur*innen der Antidiskriminierungsarbeit auf lokaler Ebene bedarfsorientiert qualifizieren und vernetzen“, beschreibt Joachim Schulte, Mitglied im Vorstand des NdRLP e.V, die Ziele des Projektes.

„Das Förderprogramm der ADS-Bund schafft die Rahmenbedingungen, um den gesetzlichen Diskriminierungsschutz vor Ort durch Beratungsangebote adäquat untermauern zu können. Es ist gut, dass wir damit nun starten können und es ist gut, dass uns hierbei auch die Landesantidiskriminierungsstelle Rheinland-Pfalz inhaltlich und finanziell unterstützen wird“, ergänzt Torsten Jäger, ebenfalls Vorstandsmitglied des Vereins.

 „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Hans-Peter Wilka als Projektleiter (ab 1. Juli 2023) und Britta Graupner als Projektreferentin zeitnah zwei erfahrene und kompetente Mitarbeiter*innen für das Projekt gewinnen konnten“, so Jäger und Schulte abschließend.